Wohnprojekt Schlachthofstraße

Konzept

Zwei Häuser in der Schlachthofstraße, 58455 Witten, liegen am Rande des Stadtzentrums – Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Verkehrsmittel sind in fünf Minuten zu erreichen. Das Haus Viadukt mit Kontakt- und Beratungsstelle, Tagesstätte Viadukt und die Tagesklinik Witten/Herdecke liegen zu Fuß etwa 15 – 20 Minuten entfernt und sind mit Bussen gut erreichbar. In den beiden Häusern stehen jeweils sechs Wohnungen zur Verfügung: Es handelt sich um Single-Wohnungen von knapp 50 m² bestehend aus zwei hellen, freundlichen Zimmern sowie einer größeren Kochnische, einem Bad und einer Loggia in Richtung Süden. Für alle Bewohner steht ein kleiner Garten zur Verfügung.

Vorrangig stehen die Wohnungen Menschen mit psychischen Erkrankungen zur Verfügung und die Vereine ProPat und Viadukt e.V. haben das Vorschlagsrecht für neue BewohnerInnen. Um die Hausgemeinschaft zu fördern und anstehende nachbarschaftliche Probleme möglichst früh zu erkennen, aber auch um die soziale Integration und Kommunikation zu fördern, findet einmal im Monat eine fachlich begleitete Mieterhausgruppe statt. Sie trifft sich in den barrierefreien Räumen des Treff Ü65 Viadukt e.V. in der Ruhrstr. 64.

Eine Dachwohnung – ehemaliger Vereinssitz des Vereines ProPat e.V. – wird seit Ende 2015 als Krisenwohnung für junge Erwachsene eingesetzt, bis für sie eigener Wohnrauzm gefunden wird. Die Abteilung Ambulante Jugendhilfe des Viadukt e.V. hat ein Konzept entwickelt, das als Grundlage für diesbezügliche Vereinbarungen mit dem Jugendamt dient. Die in der Dachgeschosswohnung wohnenden jungen Erwachsenen sollen grundsätzlich über das Ambulant Betreute Wohnen Viadukt e.V. im Rahmen der Jugendhilfe mit einer hohen Stundenzahl intensiv begleitet werden. Sie können wie alle Hausbewohner selbstverständlich auch die Mieterhausgruppe nutzen.

Zielsetzung

Merkmale und Folgen einer psychischen Erkrankung wie z.B. Störungen in der Kontakt- und Beziehungsfähigkeit der Betroffenen und die ausgrenzenden Reaktionen ihrer sozialen Umwelt tragen dazu bei, dass psychisch kranke Menschen in die soziale Isolation geraten können.

Um diesen Tendenzen entgegen zu wirken wurde ein Wohnprojekt für Menschen mit psychischen Erkrankungen eingerichtet, dass sich ansonsten nicht von anderen Miethäusern und Mietwohnungen unterscheidet. Jede/r Mieter/in in diesem Wohnhaus hat eine eigene abgeschlossene Wohnung gemietet, die je nach Situation entweder durch eigenes Einkommen, Rente, sonstige Einkünfte oder über das Sozialamt finanziert wird. Die oben beschriebene Mieterhausgruppe wird von einer Sozialpädagogin begleitet, die eng mit der zuständigen Mitarbeiterin der Kontakt- und Beratungsstelle Viadukt e.V. zusammenarbeitet. Fachliche Inhalte der Treffen sind alle Belange innerhalb der Mietergemeinschaft und Nachbarschaft. Die Hausgruppe soll sozialer Isolation möglichst entgegenwirken, den nachbarschaftlichen Austausch fördern und für eine bessere Aufklärung über die bestehenden ambulanten Hilfesysteme in der Region sorgen.

Bei persönlichen Angelegenheiten einzelner Mieter/innen und Beratungswünschen außerhalb der Gruppenzeiten versucht die Gruppenleitung gerne, Adressen und Ansprechpartner, die für diese Bedarfe zuständig sind, zu vermitteln, sofern diese nicht schon über eine gesetzliche Betreuung und/oder das Ambulant Betreute Wohnen für diese Personen abgedeckt sind.